Am 12. August jährt sich der Todestag von Manfred Salzgeber (1943-1994) zum 30. Mal. Salzgeber war Cineast, Kino- und Festivalmacher, Filmverleiher und eine der Schlüsselfiguren der deutschen Schwulenbewegung. Als Mitbegründer der Forum-Sektion der Berlinale sowie langjähriger Leiter der Panorama-Sektion und Miterfinder des Teddy Awards prägte er das größte deutsche Filmfestival von den 1970er bis 90er Jahren wie kaum ein Zweiter.
1985 gründete er seinen eigenen Filmverleih, um „Buddies“ in die Kinos zu bringen, den ersten Spielfilm über die Aids-Epidemie. Bis heute ist in dem breit angelegten Programm von Salzgeber das queere Kino ein zentraler Schwerpunkt. Am 12. August 1994 starb Manfred an den Folgen von Aids. Seine Trauerfeier fand natürlich in einem Kino statt. Zu seinen Ehren wurde “Blue” gezeigt, der letzte große Film von Derek Jarman, der knapp sechs Monate vor Manfred verstarb.
Der Salzgeber Club erinnert an Manfred Salzgeber mit der deutschen VoD-Premiere von „Blue“ - zu sehen und zu hören in der englischen Originalfassung mit den Stimmen von Derek Jarman, John Quentin, Nigel Terry und Tilda Swinton sowie in der deutschen Fassung mit den Stimmen von Ulrich Matthes, Sylvester Groth, Wolfgang Condrus und Eva Mattes.
Zudem präsentiere wir zwölf Filmen aus den Anfangsjahren des Verleihs. Neben dem Gründungsfilm „Buddies“ sind unter anderem „Before Stonewall“ (1984) zu sehen, den Manfred einst als den “Kochbuchfilm zu unserer Geschichte” bezeichnet hat, Ron Pecks Cruising-Film „Nighthawks“ (1978) und Monika Treuts „Die Jungfrauenmaschine“ (1988).